Tom
Grand Master of Rocketry
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Der harte Kern der Raketenmodellflieger der Hermann-Oberth-Gesellschaft traf sich ab 1969 zwei Mal im Jahr bei Herrn Held zu Raketentechnischen Lehrgängen unter der Leitung von Obering. Hermann Langkrär, dem damaligen Raketenmodellreferenten der Hermann-Oberth-Gesellschaft. Herr Held, der "Produzent" des Held 1000 stellte jeweils seine Räume und sein Fluggelände in Haid/Oberbayern kostenlos zur Verfügung.
Wie sollte es damals anders gewesen sein als heute, wir träumten nur von größeren Antrieben. Nachdem wir schon mal in seinem Haus waren, lagen wir Herrn Held seit 1974 in den Ohren, er solle doch einen größeren Antrieb auf den Markt bringen, so etwa mit der doppelten Menge der erlaubten 20 Gramm Treibstoff. Nachdem wir zwei Jahre vorher die neu eingeführte T2-Prüfung abgelegt hatten, wollten wir unsere Erlaubnis-Scheine nach § 27 Sprengstoffgesetz auch nutzen. Herr Held wollte zunächst nichts davon wissen, aber die 2-mal jährlich vorgetragenen Bitten wirkten doch im Laufe der Zeit.
Ab 1978 wurde die Sache konkret. Herr Held stand natürlich vor dem gleichen Problem wie die potentiellen heutigen Hersteller und Händler von T2-Antrieben, dem ungesicherten Absatz. So ließ er sich von den Leuten, die den Motor wollten, schriftliche Abnahmegarantien geben. Zusammen mit einem Händler (PSN) kamen so 3000 Stück zusammen. Ich kann mich noch erinnern, daß ich 200 Stück orderte. Die restlichen 2000 Stück der ersten Serie hoffte Herr Held im Laufe der nächsten Jahre anderweitig unterzubringen.
Herr Held wandte sich an die Firma Moog-Nico, die damals schon den Held 1000 herstellte und gab den Auftrag, einen solchen Antrieb herzustellen. Eine völlige Neuentwicklung wäre natürlich bei einer Stückzahl von 5000 ein wirtschaftlicher Unsinn gewesen und so griff man bei Moog-Nico auf einen größeren Feuerwerksantrieb zurück, zu dem die Produktionswerkzeuge schon vorhanden waren. Ursprünglich hatte der Antrieb ein reines Alu-Gehäuse, aber schon sehr früh forderte die BAM einen Pappmantel darum. Der war zuerst blau und hatte eine 5 mm dicke Wandung, durfte aber später auf 2,5 mm in der heutigen roten Farbe reduziert werden. Zwischendurch hörten wir mal, daß die BAM auch eine anderes Schwarzpulver gefordert hatte. 1980 war es dann soweit. Unter der Zulassungsnummer BAM PT2-0023 kam der Held 5000 auf den Markt.
Die Abnahmegarantien wurden eingehalten, soweit mir bekannt ist. Nur "saß" Herr Held mindestens 6 Jahre auf der Restmenge von 2000 Stück, bis sich ein Händler "erbarmte" und sie aufkaufte. Eine Folgeserie kam aus verständlichen Gründen nie zustande.
Heute, nach 20 Jahren, sind noch geringe Stückzahlen in privater Hand von T2-Schein-Inhabern.
Herbert Gründler RAMOG
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