Raketenmodellbau.org Portal > Forum > Rund um den Raketenmodellbau > Highpower & Showfly > 3" Scale AGM-84 Harpoon -Baubericht-
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Kabelmann

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Beitrag 7131918 , 3 [Alter Beitrag26. November 2009 um 21:01]

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Hallo zusammen


Obwohl es heißt, die dunkle Jahreszeit sei Bastelzeit, habe ich doch das Gefühl, ich stelle mich hier einem allegemeinen Trend entgegen, der da heißt:" Nö, ich schreib nix mehr ins Forum", wenn ich ich hier einen Baubericht einstelle.

Egal, ich möchte hiermit meiner Freude über die mir frisch ausgestellte "Erlaubnis nach §27 des Sprengstoffgesetzes" öffentlich Ausdruck verleihen indem ich Euch an der Entstehung dessen teilhaben lasse, was ich als nächstes, ohne Aufsicht "in die Luft zu jagen" gedenke.
Auch auf die Gefahr hin, hier der einzige zu sein, der noch Bauberichte veröffentlicht, werde ich Euch trotzdem nicht verschonen....


Seit ich "Verbrenner"-Raketen baue (also noch nicht so lange) trage ich mich mit dem Gedanken, die Harpoon, die ich vor Jahren als Wasserrakete gebaut habe und die auch heute immernoch ein Hingucker ist, auch als Smoker zu bauen.





Durch die Bestimmung als waagerecht fliegende Missile und die hochangesetzten großen oberen Flügel als Modellrakete ein eher schwieriges Flugobjekt. (wie alles andere mit der Herkunft eigentlich auch...)

Trotzdem, die muß es sein.


Gebaut wird der Apparat salopp gesagt in zwei Versionen, einmal die kurze Air-launched Version mit nur acht Fins, und eigentlich heißt nur die dann AGM-84.
Und zum Anderen die längere ship- oder sub-launched Variante mit dem zusätzlichen Feststoffbooster hinten dran.
Der beim stehenden Start für den nötigen Anfangsschub sorgt und nach etwas über 2sek. abgeworfen wird. Die heißen dann korrekterweise RGM-84 und UGM-84.





Die AGM-Version ist eigentlich gar nicht so richtig raketig, da sie
A: lenkbar ist und
B: durch einen luftatmenden Motor (Jet-Motor) angetrieben wird, also uninteressant...

Die Version + Booster ist da schon etwas raketiger, da
A: Feststoffraketenmotor und
B: Zumindest während der Boostphase die lenkbaren Fins blockiert sind.
C: sieht viel wichtiger aus.

Die Daten zu Abmessungen wie Durchmesser, Spannweite und Länge, die ich auf einschlägigen Seiten gefunden habe, habe ich dann runtergerechnet auf den von mir geplanten Durchmesser von 3" = 79mm Außendurchmesser, was dann einem Umrechnungsfaktor von 1:4,3 entspricht.

A: wollte ich schon immer was in 3" bauen, da wäre wenigstens Platz drin (dachte ich mir, das das nicht so ist kommt später...)
B: hat das Teil dann die gleichen Abmessungen wie meine WaRa Harpoon (zumindest in Länge und Durchmesser, Fins sind ein anderes Thema) und die WaRa-Harpoon hat eigentlich ein ganz amtliches Format....





So sieht das Ganze dann in RockSim aus.
Seit Ende des Sommers brüte ich ab und an immer mal wieder über dieser Simulation..... und über wilden Handskizzen.
Gebaut werden soll für 38mm Motordurchmesser und RockSim ist der Meinung der Vogel wäre zumindest theoretisch auch mit dem längsten I-Motor den ich finden konnte noch stabil.

Länge wird scalemäßig bei etwa 108cm liegen, Gewicht kalkuliere ich so auf zwischen 2,5 und 3kg, we will see.

Umsetzen wollte ich außerdem

- vorgegebene Abmessungen (Scale)
- elektronische Bergung mit Redundanz + Motorbackup
- zweistufige Bergung
- serielle Bergung (Drogue und Main aus einem Rohr)
- NonPyro Main Release, ich will das erste mal etwas mit einem Servo machen.
- Rohre verglasen, Fins TipToTip laminieren, mit 2K-Schaum arbeiten (üben für alles was mal impulsstärker und größer sein wird als 3" wink )

Da ich nun sooo lange noch nicht dabei bin, bin ich hier: 3" Scale AGM-84 Harpoon -Feedback- für Anregungen, Kritiken und reichlich Feedback dankbar.

Soweit

Gruß Jan

Geändert von Kabelmann am 26. November 2009 um 21:15

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Beitrag 7131920 [Alter Beitrag26. November 2009 um 21:55]

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Vorarbeiten....

Ohne überhaupt zu wissen wann und ob überhaupt ich die Harpoon mal als Smoker realisiere, habe ich im August, quasi nebenbei (ich steckte mitten in den Vorbereitungen für meinen T-2 Lehrgang, speziell dem Bau des Reserve-Prüfungsmodells 3xD-7) mal mit Teilen für meine Lieblingsrakete angefangen.

Zumindest über die Abmessungen war ich mir ja schon im klaren, und so hab ich anhand der RockSim-Daten eine Papp-Schablone für die drei Sorten Fins erstellt.





Die hab ich dann auf 3mm Buchen Flugzeugsperrholz übertragen und ausgesägt.
Beim Schleifen fiel mir wieder ein, das ich an dieser Stelle mal versprochen habe, "ich baue nie wieder etwas mit 12 Flossen", naja, versprechen kann man sich immer mal wink




Die ausgesägten und egalisierten Fins machten durch das Buchensperrholz schon einen recht anständigen Eindruck, während sie quasi "auf Abruf bereit lagen". Als es dann losging habe ich sie aber beidseitig mit drei Lagen Glasgewebe belegt (2x80g/m² + 49g/m²).

Also 49,80,80,3mmBuche,80,80,49.

Wer genau hinschaut, sieht das ich die oberen Fins noch mit Tab für TTW-Montage aufgezeichnet habe.
Wochen später, vor dem Laminieren war ich mir schon darüber im klaren, das ich zumindest die oberen Fins nur "on the wall" montieren kann.
Angedacht hatte ich es mal anders, TTW-Montage auf ein Innenrohr in dem sich mittig (Mitte der Rakete) die Elektronik befindet. Klassisches Dual-Deployment, Main oberhalb, Drogue unterhalb.
Aufgrund der Gewichtsverteilung nicht realisierbar.





Das ganze dann über Nacht unter die Zwinge.
Das Laminat liegt in der Presse zwischen zwei Glasscheiben. Habs bei früheren Projekten direkt aufs Glas gelegt, das ich vorher mit Formtrennmittel behandelt habe.
Teuer das Zeug und viel zu aufwendig.
Jetzt benutze ich Backpapier, das hat sich absolut bewährt und gibt eine schöne griffige Oberfläche.
Speziell hier befindet sich zwischen Backpapier und Glasscheibe jeweils noch eine 5mm Lage Styrodur.
Beim Pressen drückt sich die Flossenform in das Styrodur und so wird die Glasmatte auch an den gefasten Kanten der Finnen allseitig schön angedrückt.





Habe mir diesmal sogar die Mühe gemacht vorher und hinterher zu wiegen und die Gewichte zu notieren. Jaja. War allerdings gar nicht so einfach den Zettel wieder aufzutreiben.....

Ist auch nicht sonderlich spektakulär,

oberes Finset vorher 58g also ca. 15g/Stk. nachher 70g also ca. 18g/Stk
mittleres Finset vorher 42g also ca. 10g/Stk. nachher 52g also ca. 13g/Stk
Booster Finset vorher 53g also ca. 13g/Stk. nachher 65g also ca. 16g/Stk


Soweit

Gruß Jan



Geändert von Kabelmann am 26. November 2009 um 22:07

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Beitrag 7131924 [Alter Beitrag26. November 2009 um 22:42]

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Weiter gehts

Augenfällig bei der Harpoon ist die Verjüngung am Übergang zwischen Missile und Booster.
Auch wenns mir die ganze Aerodynamik versaut, auch haben will!!





Drechselbank angeworfen und ein passendes Übergangsstück angefertigt.





Hier schon geschliffen, verharzt, geschliffen, gespachtelt und geschliffen.

Ebenfalls auf der Drechselbank hab ich aus Mahagoni eine massive Spitze hergestellt.
Hier ebenfalls schon egalisiert und geschliffen. Wiegt etwa 270g. Bekommt aber wohl noch eine Bohrung und wird vermutlich mit etwa 80-100g Blei aufgelastet werden, je nachdem wie schwer die Elektroniksektion wird.
Zumindest muß sie sich nicht hinter dem Original verstecken.





Mit Interesse hab ich die Markteinführung und die Lobeshymnen auf BlueTube Rohre von AlwaysReadyRocketry verfolgt, war mir aber zu schwer und vor allem zu teuer das Zeug.
So hatte ich eigentlich geplant die Harpoon in Phenol-Rohr zu bauen, und die Körperrohre noch zu verglasen....
Aber wenn man zum Preis der Phenolrohre noch Glasmatte und Harz hinzurechnet, kommt man beim Preis von BlueTue raus, dasselbe gilt fürs Gewicht.
Also, warum nicht, probierste das mal aus. Spare ich mir einen guten Teil der Füllerei und Schleiferei

Ob das gut oder schlecht war, kann ich heute noch nicht sagen.
Zumindest strukturell werde die blauen Rohre mit der Harpoon wohl in keinster Weise ans Limit bringen.
Aber die Verarbeitung ist gewöhnungsbedürftig.
Habe nie zäheres und widerspenstigeres Zeugs verarbeitet als BlueTube....





Hier Rohre ablängen beim Zimmermann meines Vertrauens.





Antreten zum Gruppenbild.
Zumindest für die äußere Struktur hab ich schonmal alles Zeugs zusammen.
Ringe, Spanten, Fins, Rohre etc.

Das war so Anfang Oktober.

Soweit

Gruß Jan

Geändert von Kabelmann am 28. November 2009 um 17:06

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Beitrag 7131931 , Booster [Alter Beitrag27. November 2009 um 10:05]

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Hallo zusammen

So, grob war nun alles beieinander, was ich brauchte um zumindest die äußere Struktur, die Fuselage (cooles Wort) zu bauen. Mit dem Motorrohr habe ich angefangen.

Der obere Zentrierring ist übrigens ein Kuppler-Zentrierring (AD Ring = ID Kupplerrohr).
Das Stück Kupplerrohr ist bis zu den Fins eingeschoben.





Meine Harpoon wird im Gegensatz zum Vorbild einstufig fliegen. Also nur ein Motor.
Länge des 38mm Motorrohrs habe ich mit 32cm so gewählt, dass
A:beide unteren Flossenpaare auf das Innenrohr montiert werden können und
B:ein CTI Pro38 4Grain-Casing oder das AT 38/600er max. 38/720er sicher reinpasst, für den Fall, das ich die Harpoon mal entsorgen will (stationäre Umlaufbahn) ......
Für normalen Gebrauch sind Pro38 Motoren mit 2 evtl. 3 Grains oder das Pendant in Aerotech vorgesehen.





Hier zu sehen die Trennstelle für den Fallschirmauswurf.
Die grüne Boostersektion soll sich von der roten Frontsektion trennen und den Drogue freigeben.
Vordersektion hängt unter Drogue mit der Nase nach unten. Der Main verbleibt im Hauptrohr, und wird später freigegeben.





BlueTube bearbeiten..... Mein Dremel-HSS-Sägeblatt hat nach etwa 10cm aufgegeben, Parodontose........
Diamanttrennscheibe hab ich nicht, also Finslots ausbohren.

Nach Montage der Fins sollte der entstehende Ringspalt zwischen Motorrohr und Hülle mit 2K PUR-Schaum verfüllt werden.
Wohl unnötig bei der Motorisierung, technischer Overkill, aaaaber schaden kanns nicht und ich habs wenigstens schon mal gemacht, wenn es denn tatsächlich mal notwendig wird.





Dem 2K-Schaum-Neuling, also mir, offenbart sich hier gleich ein Problem: Durch die Zwischenringe, speziell dem Ring unterhalb der mittleren Fins (Ring etwa 2cm über der Verjüngung) kann ich den Booster nur in zwei Etappen ausschäumen.
In diesem Fall hieß das noch: Zum Gießen des Schaumes durfte der Zentrierring noch nicht fest in Position sitzen, sonst kein rankommen. Den mußte ich schnell runterschieben, einkleben und die oberen Scheiben und Muttern runterdrehen, während von unten schon die wabernde Masse hochquoll und sich ihren Weg ins Freie suchte.
Ach ja, und Fotos machen natürlich auch noch. Manchmal braucht man eben 8 Arme.....

Zudem ist der Schaum wirklich gewöhnungsbedürftig zu verarbeiten.
So bleiben einem nur ca 35sek. um die zweite Komponente korrekt zuzuwiegen, das Gebräu zu verrühren und den sahneartigen Schleim gleichmäßig dorthin zu applizieren, von wo aus er losschäumen soll.
Dem unbedarften Anfänger sei geraten vorher zum Üben und zur Abschätzung des Volumens mal einen Pappbecher etc. vollzuschäumen.

Und alles, was nicht beschäumt werden soll, schön abdecken.....





So sah es dann fertig aus. Zentrierring, Schaum und Passung der Verjüngung bieten ordentlich Klebefläche für das obere Boosterrohr.
Hier zu sehen die beiden M4 Gewindestangen, auf denen die Zentrierringe aufgefädelt sind.
Notwendig für diese Motorisierung? Ich denke eher nicht.
Aber zu Schubzwecken hab ich die nicht angedacht, die sollen später den Zug von der Fallschirmbefestigung in die gesamte Struktur einleiten.





Als nächstes waren die mittleren Fins an der Reihe, ausgerichtet und eingeklebt.





Hier kann man schon erkennen wie das mal aussehen soll.
Der komplette Booster ist durch den Schaum zu einem kompakten Stück geworden.
Ich hoffe, durch den Schaum und das durchgehende Motorrohr die Schwächung durch die Verjüngung wieder aufgefangen zu haben.





Der (leider) schon eingeklebte Kuppler hat hier auf die Schnelle nochmal eine Lage Glas bekommen.

Soweit

Gruß Jan




Geändert von Kabelmann am 27. November 2009 um 10:21

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Beitrag 7131936 , Booster II [Alter Beitrag27. November 2009 um 12:34]

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Hier nochmal zwei Heckansichten.

Einmal mit Schlußspant, das ist der Spant, auf dem später mal das Unterteil der Motorretention aufliegt.
Soll ein 38mm HAMR von PML werden, hab ich auch an meiner Quasar dran. Brauche dann nur das Unterteil zu kaufen, die Verschraubung paßt dann auf beide.



Und einmal ohne "Deckel", damit man sieht, was drunter liegt.
Der Ring mit den beiden Ankerpunkten für die Gewindestangen liegt in Schubrichtung auf den Fintabs der Boosterfins auf. Dahinter ist Schaum wink



Der Schlußring liegt am Rand auf dem eingeklebten Kupplerring auf.
Denke das ist genug Fläche um den Schub an die Struktur zu übergeben.

So sieht das Ganze am entgegengesetzten Ende aus:



Und das ist der Fallschirmspant, der den Kuppler am oberen Ende verschließt.
Auf ihm befinden sich die beiden Container für die Ausstoßladungen von Main und Backup-Elektronik. Beide für die Trennung am Gipfelpunkt.
Durch das 25mm Loch soll mal die Motorausstoßladung durchblasen. Sozusagen als Backup vom Backup, denn für die geplante serielle zweistufige Bergung gilt: "No Drogue, no Main". Also MUSS das Ding auseinander.



In dieser Reihenfolge soll das dann im Kuppler Platz finden.



Das Kupplerrohr hat von Innen eine zweite Wandung bekommen, das Phenolrohr ist der schwächste Punkt, wenn die Motorausstoßladung sich vor dem Loch im Spant staut...



So sieht der fertige Fallschirmspant aus. Den Zugkräften des Schirmes und auch dem Druck des Motorbackups steht der der aufgesetzte Kupplerring und die Gewindestangen entgegen.
Der geschlossene M6 Augbolzen ist aus VA aus dem Yachtbedarf und über VA Platten direkt mit der VA Gewindestange verbunden.



Den reißt keiner raus.

Gruß Jan

Kabelmann

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Beitrag 7131937 , Main Airframe [Alter Beitrag27. November 2009 um 13:00]

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Das mittlere (Haupt-)Körperrohr ist nicht ganz so aufwendig.
Im wesentlichen trägt es die großen oberen Fins.



Da sich darunter die Fallschirme befinden können diese nicht "trough the wall" montiert werden, sondern sind mit 5min. Epoxy stumpf auf das Rohr geklebt.
Zur Verstärkung gabs Fillets aus reichlich Glasschnitzel und Glaskugeln. Zusätzlich gabs eine Lage 80g/m² Gewebe von Finne zu Finne.

Im wesentlichen ist die Hülle grob fertig, sozusagen der Rohbau. Es folgt der Innenausbau.



Alle nochmal antreten zum Gruppenbild.
Gut zu erkennen die drei Sektionen Booster, Hauptrohr und Elektroniksektion mit Spitze.



Hier lose zusammengesteckt. Jetzt, mit leerer Elektroniksektion (ohne Einbauten) wiegt der Apparat 1528g.
Der Booster für sich wiegt 792g.




Geändert von Kabelmann am 27. November 2009 um 13:04

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Beitrag 7133906 , Elektrik [Alter Beitrag28. November 2009 um 22:21]

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Natürlich wäre eine Bergung per Motordelay mit "Ploff-Spitze ab-Schirm raus" schön einfach gewesen und funktionieren würd´s natürlich auch....
Meine persönliche Meinung ist aber, Dinge die ab 400m hoch fliegen (können) und deutlich über 1Kg wiegen birgt man elektronisch.
Außerdem wollte ich ja Erfahrungen sammeln.

Hier mal farblich getrennt die von mir gebaute Struktur.

Blau = Elektroniksektion, die aus Stabilitätsgründen und bedingt durchs Bergungssystem da oben sitzen muß.
Rot = Mittelrohr / Fallschirmsektion. Schraubbar mit der Elektroniksektion verbunden, zum Preppen (Main einhängen) muß die Verbindung lösbar sein.
Grün = Motorsektion mit Ausstoßladungen



Dem geneigten Betrachter offenbart sich hier evntuell schon folgendes Dilemma:

Die Ausstoßladungen befinden sich dort wo sie gebraucht werden, die komplette Elektronik / Backupelektronik sitzt allerdings ganz woanders, weil´s nicht anders geht.
Und elendigerweise sind unterwegs auch noch zwei Trennstellen.
Eine feste Kuppelstelle zwischen Elektronik und Hauptrohr, und DIE Trennstelle zwischen Hauptrohr und Hecksektion.

Um die Zünder / Ausstoßladungen elektrisch mit der Elektroniksektion zu verbinden hätte ich der Einfachheit halber Zünder mit langen Drähten nehmen können, Klemmen an E-Bay, Drähte durchs Fallschirmabteil, Ladung in Ü-Ei oder ähnliches einfach auf die Schirme drauf und fertig.

Meine Befürchtung ist aber, das alles was lose verlegt ist abreißen kann und nicht zündet, oder zündet, aber der Schirm oder die Leinen an irgendwelchen Zünderresten, Drähten etc. hängen bleiben könnten.



Also hab ich die Zuleitungen auf dem Körperrohr verlegt.Das sind vier rund Messingdrähte von 0,8mm Durchmesser. Hoffe das ich die halbwegs weggespachtelt bekomme.



An der Kuppelstelle zwischen E-Bay und Hauptrohr ist die Trennstelle mit 2mm Steckkontakten realisiert.

An der anderen Trennstelle war ich mir lange unschlüssig ob ich auch Stecker nehme oder Messingröhrchen und Drähte o.ä.
Habe wenig andere Lösungen bzw. Bildmaterial dazu im Netz gefunden.



Stecker haben in meinen Augen den Nachteil, das sie nur die Tiefe der Buchse an Kontaktweg bieten.
So wäre der worst case, wenn eine Trennladung es zwar schafft beide Teile soweit auseinander zu drücken, das der Kontakt zur Backupladung auseinander ist, aber ganz vom Kuppler runter und auseinander und Schirm raus schafft sie es nicht...

Also hab ich mich für Schleifer entschieden.
Auf den Kuppler habe ich 2/10tel dicke Messingstreifen aufgeklebt und eingelassen.
Diese haben Kontakt mit den beiden Schraubklemmen auf dem Fallschirmspant, auf dem sich auch die Ejectioncontainer befinden.



An der Innenseite des Hauptrohres befinden sich die passenden Gegenstücke.



Die haben Kontakt mit den Messingdrähten.



So siehts dann zusammengesteckt aus. Im Gegensatz zu Steckern habe hier über die ganze Länge des Kupplers verläßlichen Kontakt. Jede Schleifverbindung schlägt mit 0,4 Ohm zu buche.

Allerdings bin ich mir hierbei noch nicht ganz sicher, ob ich das so lasse.
Da bräuchte ich nun wirklich mal Rat. Noch kann ich alles ändern.
Was meint Ihr dazu??
Schleifen oder Stecken??
Habt Ihr sowas mal gemacht?



Die Kontaktstreifen am Kuppler sind verbunden mit zwei zweiteiligen 4mm Steckbuchsen seitlich am Booster. Mit zwei simplen Bananensteckern kann ich hier beide Zünder kurzschließen.
Arm/Safe-Schalter oben an der E-Bay machen keinen Sinn, da ich ungeachtet der Stellung solcher Schalter, den "geladenen" Booster elektrisch von der E-Bay trennen kann.

Außerdem wollte ich das schon immer: Einen "Remove Before Flight"-Anhänger an meiner Rakete.... cooool.

Soweit

Gruß Jan

Geändert von Kabelmann am 28. November 2009 um 22:25

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Beitrag 7133931 , Avionik-Bay [Alter Beitrag29. November 2009 um 20:44]

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Hallo zusammen

Jetzt nochmal der letzte Schwung Bilder, die E-Bay, genauer die Avionik-Sektion fehlt noch.

Bergung soll zweistufig seriell erfolgen.
Das heißt Drogue und Main sitzen gemeinsam in einem Abteil.
Bei Trennung am Gipfelpunkt wird nur der Drogue freigegeben und der Main verbleibt im Rohr.
Die Schockleine zum Vorschirm/Drogue wird solange von einer geeigneten Vorrichtung (Release) gehalten, bis eine Elektronik das zweite Event erkennt (eingestellte Höhe) und die gehaltene Leine freigibt.
Der Hauptschirm wird vom Vorschirm ausgeschleppt und öffnet sich.
Soweit die Theorie.

So soll das Ganze mal aussehen.



Kernstück ist das Servo-Release für den Hauptschirm, das wird von der Kupplerseite her in den Kuppler geschoben, der obere Spant mit dem Schlitten für die beiden Bergungselektroniken wird von oben über die Gewindestangen geschoben.

Geeignete Release-Vorrichtungen, pyrotechnisch oder rein mechanisch wären auch käuflich zu erwerben.
zB. BlackSky´s bzw. jetzt RattWorks ARRD,
SpaceTec´s SRM
Tether von DefyGravity
oder man hat maschinenbauerische Möglichkeiten und fertigt ein Pyrorelease, wie schon einige schöne hier im Forum existieren.

Oder man mißbraucht eine Schleppkupplung, wie sie im RC-Segelflug Verwendung findet.



Die hier gabs bei Ebay, kostet um 12-14 Euro.
So ein Teil sitzt bei RC-Segelfliegern in der Rumpfnase, dort wird die Schleppleine eingehängt, die am Schleppflugzeug (leistungsstarke RC-Motorflieger) eingehängt ist.
Gibts in verschiedenen Größen, das hier ist die größte.... hat 15mm Durchmesser und die Hakenscheibe ist 3mm VA-Stahl.
Angegeben ist die für F-Schlepp von Großseglern bis 25kg. Klingt brauchbar.

Trotzdem habe ich Kontakt zum Hersteller aufgenommen und habe Ihm erklärt was ICH damit vorhabe und gefragt was das Teil noch so aushält, bzw. was er als Hersteller als Belastung kalkuliert.
Die Antwort war sehr beruhigend und so stand einer Verwendung nix im Wege.

Hier die Anlenkung in meiner Konstruktion durch ein Standartservo mit 35N/cm. (Rechts ist Fallschirmseite)



Eigentlich dachte ich in 3" Rohr sei endlich mal Platz um mich auszutoben.... das Nächste was ich bau ist auf jeden Fall in 4"....
Aber eigentlich hab ich das Platzproblem auch eher in der Länge als im Durchmesser.



Hier sieht man die Unterseite der Elektroniksektion, den Fallschirmspant.
Der Augbolzen ist wieder VA mit M6 Bolzen. Das Loch ist die 13mm Öffnung der Schleppkupplung.



Hier Rückseite der Mechanik. Die Ringöse für die Schockleine ist Rückseitig mit einem Stück Winkelblech hinterlegt, in welchem auch eine M4 Gewindestange halt findet.

Hier sitzt auch ein Batteriehalter, der Platz für zwei aufrecht stehende 9V Blöcke bietet.



Der Schlitten für die Elektronik(en).
Hauptsystem soll ein Altimax werden, Backup soll ein DentaMag von Achim sein.
Oben zu sehen ein "alter" DentaMag, der neue Universal DM ist kleiner.
Da der Altimax ein barometrischer Höhenmesser ist, stellt sich mir hier das Problem der Abdichtung der E-Bay gegen das Innenrohr der Rakete.
Abdichtung muß auf Höhe des mittleren Spantes der E-Bay erfolgen, da das Abteil mit dem Servo durch die Kupplungsöffnung drucktechnisch mit dem Hauptrohr verbunden ist.



Montageplatte besteht aus 2mm Hartpapier mit zwei Führungsröhrchen aus Messing.
Kopfseitig ist der Spant befestigt, der als oberer Abschluß der E-Bay dient und die Schalter für die Elektronik trägt.



Die Spitze bekommt einen M5 Gewindebolzen und läßt sich auf der Rampe nach Einschalten der Elektronik simpel einschrauben. Hab ich bei meiner ALARM auch so gemacht. Hat sich bewährt.
Hinter dem Mittenloch steckt zu diesem Zweck eine M5 Einschlagmutter.



Oben drauf noch reichlich Löcher für LED´s, ob ich die alle brauche weiß ich noch nicht.


Das ist heute Stand der Dinge. Viel Arbeit noch und noch genug Dinge die mir Kopfzerbrechen bereiten, mals sehen, vielleicht mache ich alles ganz anders.


Hoffe der Apparat fliegt zum RJD 2010.

Gruß Jan

Geändert von Kabelmann am 29. November 2009 um 20:59

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Beitrag 7133934 [Alter Beitrag29. November 2009 um 21:17]

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Haaaaaalt, eins hab´ich noch.

Seit letzter Woche liegt hier ein Päckchen aus USA über das ich mich besonders freue.

Ist zwar erst gaaaaaaaaanz zum Schluß dran, aber das ist der Grund warum ich mich diesmal aufs lackieren regelrecht freue.



Ein kompletter Decalsatz für meine Harpoon. Speziell angefertigt nach meinen Vorstellungen von Mark Hayes von stickershock23.com .
Hat mich reichlich zeitversetzte E-Mails in meinem besten Schulenglisch gekostet.
Nach reichlich hin und her von Detailfotos und Previews hab ich für wirklich kleines Geld die weltexklusive Erstausgabe Harpoon-Decals hier liegen.
Gibts jetzt auch in seinem Shop. Danksagungen dafür bitte an mich big grin

Hey Mark, cant´wait to finish these rocket. It will look perfect with these first-class decalset.
Thanks

Jan
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Beitrag 7143942 [Alter Beitrag31. Dezember 2009 um 14:48]

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Hi zusammen

Nachdem die arktischen Temperaturen der letzten Zeit meinen Tatendrang etwas gebremst haben (Werkstatt ist ungeheizt), hat sich wieder etwas getan.

Zwischenzeitlich hat die Post beide Bergeelektroniken gebracht, vielen Dank an Louis für den Altimax und an Achim für diesen klitzekleinen DentaMag Universal.

So konnte ich mich weiter mit der E-Bay befassen.


Ich habe die Geschichte mit den Schleifern und den Messingdrähten AUF dem Körperrohr verworfen und eine andere Lösung gefunden. Fotos wenn fertig.
Zu viele Unwägbarkeiten (Schleifer) und die sichtbaren Leitungen haben mir auch nicht wirklich gefallen.

Mittlerweile hat sich herausgestellt, das die ganze Bergegeschichte mit allem was dazu gehört, erheblich viel mehr Aufwand ist, als ich ihn bei meinen beiden anderen Raketen getrieben habe/treiben mußte.
Eventuell waren es nicht nur die Minusgrade in meiner Werkstatt, sondern eine handfeste Schaffenskrise?

Egal.

E-Bay ist auf jeden Fall schonmal als solche zu erkennen, trotzdem sie noch lange nicht fertig ist.



Der Schlitten trägt mittlerweile beide Elektroniken und ist zu 90% verdrahtet.



Hier die Seite mit dem DentaMag. Ich habe doch gestaunt, als ich Achims Päckchen geöffnet habe, wie winzig der DentaMag gegen die beiden alten Versionen ist, die ich hier habe.
Die beiden Steckbuchsen sind 6pol. MPX Hochstromsteckverbinder.
Über Rot wird der Schlitten mit Spannung versorgt, weil die beiden Akkus im anderen Teil der E-Bay sitzen.
Über Grün werden beide Zündleitungen für die Ausstoßladungen angeschlossen.



Auf der anderen Seite sitzt der Altimax, ein ziemlicher Brocken im Vergleich zu seinem Gegenüber.
Hier sieht man, wie die Spitze mit dem Schlitten verschraubt wird.



Frontansicht des Bedienpanels, jede Elektronik hat einen Ein/Aus-Schalter mit grüner Kontroll-LED.
und jede Elektronik hat einen Armingschalter.
Für den DentaMag gibts noch eine Batteriekontrolleuchte (3x L ??) und eine Funktionsleuchte.



In die Spitze hab ich eine M5 VA-Schraube eingeklebt, so kann man auf der Rampe zu guter letzt simpel von oben die Bergeelektroniken scharfschalten, Deckel draufdrehen und gut.
Nix Klappe, Nix Schrauben und Schraubendreher, Nix Ohr an der Rakete oder in Löchern rumtasten.
Hat sich bei der ALARM bestens bewährt.



Ja, und dann hab ich noch geschliffen wie ein Blöder. Entwürdigende Tätigkeit das....
Hab dann dem armen kleinen Heizlüfter alles abverlangt und als die Bude einigermaßen Temperatur hatte, gabs eine Schicht Haftgrund um zu sehen wo noch üble Macken sind.



Zum Vergleich der Maßstab mit einem Meter oder 39 1/2inch.
Jetzt wiegt die Harpoon 1820g. Ohne Schirme, Gurtzeug und Motor.



Soweit

Gruß Jan

Geändert von Kabelmann am 31. Dezember 2009 um 14:56

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