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Oliver Arend
Administrator
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Beitrag 87733
, "Instabile" Raketen fliegen lassen
[25. Oktober 2005 um 01:02]
http://www.apogeerockets.com/education/downloads/Newsletter150.pdf
Im allerersten Artikel beschreibt Drake Damreau, wie er eine eigentlich instabile Rakete zum Fliegen bekommen hat. Dieses Semi-Scale-Modell der israelischen Python hat vorne zwei Flossengruppen, die den Druckpunkt sehr weit nach vorne verschieben. Drake hat die Flossen jedoch drehbar gelagert, so dass diese sich dem Luftstrom anpassen können und nahezu keinen Einfluss auf die Stabilisierung der Rakete haben. Offenbar fliegt die Rakete gerade nach oben, wie jede andere auch. Ich halte das für eine geniale Idee, die im Scale-Raketenbau durchaus neue Möglichkeiten eröffnet. Es löst aber nach wie vor nicht das Problem der Instabilität flossenloser Raketen wie der Titan oder der Ariane 5. Oliver |
Neil
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Beitrag 87737
[25. Oktober 2005 um 07:44]
Hi,
nur mal so als Frage, ein einfaches Rohr hat doch dem Druckpunkt in der Mitte. Dann muss doch oben nur genug Blei rein damit es fliegt. Wo ist das Problem? Gruß Neil Die Erde ist eine Scheibe. Egal in welche Richtung sich die Menschheit bewegt, sie geht immer auf einen Abgrund zu. |
LaCroix
SP-Schnüffler
Registriert seit: Dez 2001 Wohnort: Korneuburg/ nähe Wien Verein: Beiträge: 656 Status: Offline |
Beitrag 87743
[25. Oktober 2005 um 11:47]
Wir verwenden beim Pfeile anpassen sogenannte "Rohschäfte", um den richtigen Pfeil zu finden.
Das sind einfache Pfeile, mit spitze, aber ohne federn... Wenn der Schub stark genug ist, fliegen die 100% gerade. Habe mich auch immer gefragt, warum das bei Raketen nicht so funktioniert. Klar, die raketen haben meist im Heck mehr gewicht(Motormasse, Bauform meist Konisch), aber im M-Power bis H-Power bereich müsste man das entsprechende Nasengewicht schon liften können. Und Leute mit der Erfahrung für MP/HP haben auch genug Bauerfahrung, um sowas anspruchsvolles zu meistern. Gruß, Thomas Und damit treibe ich mich selbst in den Ruin!!! |
Oliver Arend
Administrator
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Beitrag 87744
[25. Oktober 2005 um 12:29]
Neil, das Problem liegt darin dass du oben immer eine Spitze drauf hast, die den Druckpunkt nach vorne verschiebt. Wenn jedoch der Schwerpunkt extrem weit vorne ist, wirkt das Rohr wie der Leitstab bei Feuerwerksraketen (selber Effekt wie bei Thomas' Pfeilen).
Oliver |
Andi Wirth
Überflieger Registriert seit: Nov 2002 Wohnort: Winterthur/CH Verein: ARGOS, TRA, MGSU Beiträge: 1262 Status: Offline |
Beitrag 87747
[25. Oktober 2005 um 12:46]
Zitat: Und wegen der Erfahrung tun sie es auch nicht ... Das Problem ist, dass ein Rohr um die Nulllage herum nur sehr geringe Rückstellkräfte hat. Bei den grossen Massen kommt es deshalb leicht ins Schwingen und wird unter Umständen unkontrollierbar. Gruss Andi Geändert von Andi Wirth am 25. Oktober 2005 um 12:47 Lebenserfahrung ist die Summe der Fehler, die zu machen sich kein anderer gefunden hat. (Jules Romains) |
LaCroix
SP-Schnüffler
Registriert seit: Dez 2001 Wohnort: Korneuburg/ nähe Wien Verein: Beiträge: 656 Status: Offline |
Beitrag 87880
[27. Oktober 2005 um 11:25]
@andi
Da muß ich stark widersprechen. Beim Pfeilrohschaft haben wir konstruktionsbedingt nach dem abschuß eine extreme sinuskurve als flugbahn. (Der Pfeil windet sich um den Bogen und schlängelt sich dann weiter) Das gibt soch aber ziemlich schnell (5-8m flugstrecke), der Haupt/Gesamtvektor ist aber immer auf das Ziel ausgerichtet (sonst wäre Treffen kaum möglich) Die Rakete hat diese Schwingung beim Start nur minimal, und feuerwerksraketen zeigen, das das meistens sogar recht gut funktioniert, wenn der Motor NEBEN dem Rumpf angebracht ist, was eine Bogenlampe gradezu herbeibeschwört. Ausserdem, wir sind hier in "Experimentalraketenbau".. Wenn Herr Braun/ Oberth auf die anderen gehört hätte, wären wir alle nicht hier. Solange man so ein Projekt sorgfältig baut, und beim Start alle sicherheitsrelevanten Vorschriften einhält, wäre so ein Projekt zu unser aller nutzen! Gruß, Thomas Und damit treibe ich mich selbst in den Ruin!!! |
Heiko
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Beitrag 87881
[27. Oktober 2005 um 11:40]
Hallo
Zitat: ich könnt mir vorstellen, dass die drehbaren Flossen einen ähnlichen Einfluss haben wie Rundstäbe. Da sie sich immer in den Lufstrom drehen können, können die nicht den Luftstrom seitlich ablenken um so eine Drehbewegung noch zu verstärken. Aber ich überlege gerade, ob man so nicht evt. eine mechanische Stabilisierung machen könnte? Dadurch, dass sich die Flossen drehen, könnte man doch an einer andren Stelle eine Flosse ansteuern um eine Gegenbewegung auszulösen. MFG Heiko Physiker sind universell einsetzbar, jeder sollte einen haben. |
Brzelinski
Überflieger Registriert seit: Okt 2000 Wohnort: Verein: Beiträge: 1616 Status: Offline |
Beitrag 87882
[27. Oktober 2005 um 12:20]
Sehr gute Idee.
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Neil
99.9% harmless nerd
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Beitrag 87883
[27. Oktober 2005 um 12:58]
Hi,
nein das wird nicht gehen, den die Kraft die die kleine drehbaren Flossen benötigen, ist genauso groß wie die Kraft die die große Flossen weite unten erzeugen würde. Da gibt es dann noch Reibungsverlsute und das wars dann. Es geht nur wenn es durch Servos verstärkt wird. Gruß Neil Die Erde ist eine Scheibe. Egal in welche Richtung sich die Menschheit bewegt, sie geht immer auf einen Abgrund zu. |
Oliver Arend
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Beitrag 87900
[27. Oktober 2005 um 15:04]
Muss ich Neil zustimmen. Als "Sensor" für die "richtige Stellung" könnte man sie evtl. verwenden, aber nicht direkt als Aktuator.
Oliver |