J.Boegel
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Moin zusammen, heute hab ich das 80er Pertinaxrohr passen abgelängt und den Kuppler für die Spitze gemacht. Dabei hab ich bewußt auf die Drechselbank verzichtet weil : 1. nicht jeder eine hat ( und was ich hier mache sollen auch relativ üngeübte nachbauen können) 2. um zu demonstrieren das eine Feile in des Schlossers Händen eine unbesiegbare "Präzisionswaffe" ist die ein Haufen anderer Werkzeuge(Maschinen) ersetzen kann, wenn man sich die Zeit nimmt und eine gewisse Sorgfalt an den Tag legt. Oder anderst: Sie dient nicht nur dazu um Praktikanten im Handwerk 8 Wochen an den Schraubstock zubinden Also, das Rohr wird angezeichnet, ohne Übermaß. Dann ab auf die Kappsäge und lange Züge, kurze Pausen...und die Schnittkante wird schief, klasse!! Warum? Weil die "günstigen" Kappsägen eine Präzision haben wie ein Kuhschwanz o.Ä. Sicher, der freundliche Baumarkverkäufer schwört auf dieses Gerät, aber für diese Jungs ist auch ein 5Kg Vorschlaghammer ein Präzisionswerkzeug. Deshalb schneidet man das Rohr am Besten net ganz durch, sondern immer nur 80% der Wandstärke, dann dreht man das Rohr um einige Zentimeter weiter. Auf diese Weise schneidet man einen recht genauen Ring in das Rohr, der anschließend nur noch an einer dünnen Wandung hängt, und dann mit einem Schwung zersägt werden kann. Durch das Einsägen hat die Säge genug Führung. Wenn man dann noch den Anriß stehen läßt, hat man schon fast gewonnen. Folgende Datei wurde angehängt:
Gewisse Dinge greift man mit Worten so vergeblich an wie Geister mit Waffen.
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J.Boegel
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Soweit zur Theorie....ganz gerade wollte es dann doch net werden. Der Witz ist nun das eine Seite höher steht als die andere und folglich abgefeilt werden muß. Aber eine Feile nimmt überall da Material ab wo sie aufliegt!! Das heißt: man feilt, wenn man die Feile nicht exakt Waage hält, auf der "tiefstehenden" Seite ebenfalls Material mit weg. Ergebnis: Das Rohr bleibt schief aber wird als kürzer...is ja auch irgendwie doof. Also bastelt man am Besten eine Feile die nur in einem Teilbereich feilt und den anderen Teil nur zur Führung nutzt. Ich hab mir da was mit selbstklebendem Schleifpapier und einem Holzlineal gebastelt. Sieht zwar net so pralle aus aber das ergebnis spricht für sich p.s.: mit der Raspel auf dem Bild geh ich net an Pertinax, schon garnet dünnes, die LAg nur zur Photosession gerade so darum und wollte mit aufs Bild Folgende Datei wurde angehängt:
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J.Boegel
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Nun zum Kuppler: Von dem vorhanden Abfalltück (hessisch: Restbrocke) hab ich mit der Kappsäge ein Sück abgesägt, diesmal treu der Devise: Säge und Fiffi benutzt man ganz...* Zwei gerade Seiten an dem Rohr sind ja vorhanden, auf der einen steht die Rakete, die Andere wird mal in die Spitze eingeklebt. Wenn dann mal in 250-300 Metern der Schrim kommt sieht niemand das die Unterkante des Kupplers 2mm schief ist. Wer das allerdings nicht möchte: richtig, eine hervorragende Feilübung Danach wird das Rohrstück angerissen (Türkante, oder Winkelprofil) und aufgesägt. Ob dies oder jenseits des Anrisses spiel keine Rolle. Jetzt das Rohr "aufwickeln" und in das Rumpfrohr schieben und den Überstand anzeichnen. Im Schraubstock mittels Eisen- oder Feinsäge den Überstand absägen. Dazu zwei Dinge: 1: Bevor man die Säge ansetzt und den ersten Zug ansetzt, wobei die Säge auf der glatten und gewölbten Oberfläche garantiert zur Seite wegrutscht und an irgendeiner beliebigen Stelle ins Material eintaucht, mit einer Drei(3)kantfeile eine kleine Kerbe an der gewünsten Stelle anbringen. Vorteil: die Säge hat von ersten zug an richtigen halt und sitzt an der richtigen Stelle UND wenn die kerbe mit der Feile nicht da sitzt wo sie soll kann man das durch verkanten der Feile und weiterfeilen wieder korrigiern!! ...was mit der Säge allein sher mühselig ist und einem gewissen Geschick/Erfahrung bedarf. Wenn das Stück nun Rausgetrennt ist wird nochmal die Sitzgenauigkeit des Kupplers im Raketenrohr geprüft und ggf. nachgefeilt. Danach wird der Kuppler auf Stoß mit Sec.-kleber zusammen geklebt. das ist klasse wenn man keinen Aktivatorspary mehr hat und der Kleber zwar klebt, aber net in Sekunden Wenn sich das Zeug dann mal erbarmt hat auszuhärten wird anschl. der rausgesägte Streifen von innen als Verstärkung wieder eingeklebt. fertig is der paßgenaue Kuppler der Marke Eigenbau. *=...freiwillige Selbstzensur, das muß sich jetzt jeder selbst denken wie es sich am besten reimt Folgende Datei wurde angehängt:
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J.Boegel
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bobito
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Zitat: Original geschrieben von J.Boegel Oder anderst: Sie dient nicht nur dazu um Praktikanten im Handwerk 8 Wochen an den Schraubstock zubinden
Oh doch! Gute Beschreibung Jens! Ich habe noch was zur Ergänzung: Hier ein Bundesverdienstrohrschleifgerät - Patent Ernst Maurer Auch ne Idee. Boris Folgende Datei wurde angehängt:
Schrecklich diese Umweltverschmutzung: Gestern eine Dose Sardinen aufgemacht, alles voller Öl, alle Fische tot!
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J.Boegel
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Hi Boris, dann erzähl doch mal wie der Kollege da zu handhaben ist, ich werd da net so richtig schlau aus dem Bild Gruß Jens
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emmpunkt
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Reinstecken und dann immer hin und her drehen Gruss M.
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Rolli
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Hi Jens, gute Dokumentation mache weiter so! Ist sehr informativ, auch so manch langjähriger Bastler bekommt so Anregungen und neue Ideen. Das Rohrendschleifpatent a la E. Maurer ist an Genialität nicht zu überbieten. So was ist einfach herzustellen und sehr effektiv in der Benutzung. Ciao, Rolli
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Oliver Arend
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Der Aufsatz der da montiert ist muss flutschend ins Rohr reinpassen, so dass das Rohr genau senkrecht auf dem Schleifpapier sitzt und so plan geschliffen werden kann? Funktioniert das so?
Oliver
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Benno
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Hallo Jens, wann baust Du weiter ? Ich bin gespannt aus das "Endergebnis". Benno
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