AchimO
Poseidon
Registriert seit: Jul 2014
Wohnort: Berlin
Verein: AGM
Beiträge: 1517
Status: Offline
|
Hallo, ich möchte jetzt mal das Raumschiff Friede von Hermann Oberth aus dem Film "Die Frau im Mond" bauen. Es dürfte hinlänglich bekannt sein. Im Netz findet man eine Zeichnung mit den Maßen, die wohl ursprünglich von Peter Alway stammt. Wenn die Maßangaben in Meter sind, soll das Modell im Maßstab 1 : 100 realisiert werden, was die Sache einfach macht, da man statt Meter einfach Zentimeter nehmen kann. Es soll von einem Cluster von Klima-Motoren angetrieben werden. In ein Körperrohr wird daher ein 50 mm Rohr eingeklebt, von zwei Ringspanten gehalten: Mit der Spitze geht das nicht so einfach. Es fand sich nichts Vernünftiges - wie etwa eine PET-Flasche in dieser Größe und ähnlicher Form -, was sich als Grundkonstruktion eignete. Nun würden wohl die meisten eine entsprechende Form bauen und ein Negativ-Modell erstellen, aber dafür fehlt mir die Erfahrung. Ich habe mich daher entschlossen, entsprechende Ringspanten auf ein Körperrohr zu kleben und das dann zu "beplanken". So geht es also los: Darauf habe ich dann Balsaholzstreifen der Stärke 1,5 mm geklebt, die einseitig mit Glasfaser laminiert waren: Nach mehreren Runden Spachteln - zunächst mit PUR Spachtel von Henkel, später mit Spritzspachtel - und Schleifen sieht es schon ganz manierlich aus: Nun denkt man, dass durch die weit nach hinten gezogenen Flossen der Druckschwerpunkt weit genug vorn liegt, aber die Überraschung kam, als ich das mit OpenRocket simulierte. Ich habe daher die Form auf Pappe geklebt und ausgeschnitten, um die Lage des Schwerpunkts zum Vergleich empirisch zu ermitteln:
Geändert von AchimO am 16. Januar 2020 um 17:46
laminare necesse est!
Im übrigen bin ich der Meinung, dass die Raketenvereine einem Verband beitreten sollten!
|
AchimO
Poseidon
Registriert seit: Jul 2014
Wohnort: Berlin
Verein: AGM
Beiträge: 1517
Status: Offline
|
OpenRocket ermittelt den Druckschwerpunkt also dort, wo die Finnen ansetzen; bei Auswiegen der auf Pappe aufgeklebten Kontur liegt er an der Stelle, die ich mit dem Pfeil gekennzeichnet habe, schon merkwürdig! Bei der Simulation hatte ich noch Finnen aus 1,5 mm Flugzeugsperrholz angenommen. Jetzt habe ich mich entschlossen, 0,8 mm starkes Flugzeugsperrholz zu verwenden. Nehme ich das und den von mir - nicht OpenRocket - ermittelten Druckschwerpunkt an, so könnten 100 g Gewicht in der Spitze ausreichend sein. Ca. 60 g Harz konnte ich in das in der Spitze verbaute Körperrohr mit 25 mm Durchmesser hineingießen. Danach wird es etwas komplizierter durch die Ringspantkonstruktion. In die Ringspanten müssen nachträglich Löcher gebohrt werden, um weiteres Harz hineinzugießen. Mit OpenRocket lässt sich keine Höhe ermitteln, weil es die Rakete als instabil ansieht. Mit dem Programm von Steen Eller Joergensen komme ich mit 4-mal D9 auf ca. 230 m. So weit der aktuelle Stand. Gruß Achim
Geändert von AchimO am 16. Januar 2020 um 18:08
laminare necesse est!
Im übrigen bin ich der Meinung, dass die Raketenvereine einem Verband beitreten sollten!
|
AchimO
Poseidon
Registriert seit: Jul 2014
Wohnort: Berlin
Verein: AGM
Beiträge: 1517
Status: Offline
|
Im Forum findet man übrigens hier, hier und hier etwas dazu. Eine Zeichnung hier Gruß Achim
laminare necesse est!
Im übrigen bin ich der Meinung, dass die Raketenvereine einem Verband beitreten sollten!
|
RalfB
Grand Master of Rocketry
Moderator
Registriert seit: Apr 2004
Wohnort:
Verein: AGM, Tripoli L2
Beiträge: 2809
Status: Offline
|
Hallo Achim,
ein tolles Modell hast Du dir da ausgesucht und schön, dass Du darüber eine Bautrade schreibst.
Viele Grüße Ralf
#Don’t Look Up
|
AchimO
Poseidon
Registriert seit: Jul 2014
Wohnort: Berlin
Verein: AGM
Beiträge: 1517
Status: Offline
|
Zitat: schön, dass Du darüber einen Bauthread schreibst
Ja, so ein Forum lebt doch vor allem von Bauberichten. Außerdem ist es für einen selbst so etwas wie eine Baudokumentation und daher hilfreich. Man ist dabei genötigt, sich etwas mehr Mühe zu geben als wenn man es nur für sich selbst dokumentieren würde. Aber wie es scheint ist offenbar im Moment Ruhe, und kaum einer baut etwas - von deiner E-Bay-Konstruktion mal abgesehen. Gruß Achim
Geändert von AchimO am 17. Januar 2020 um 05:52
laminare necesse est!
Im übrigen bin ich der Meinung, dass die Raketenvereine einem Verband beitreten sollten!
|
RalfB
Grand Master of Rocketry
Moderator
Registriert seit: Apr 2004
Wohnort:
Verein: AGM, Tripoli L2
Beiträge: 2809
Status: Offline
|
Zitat: Original geschrieben von AchimO
Zitat: schön, dass Du darüber einen Bauthread schreibst
Ja, so ein Forum lebt doch vor allem von Bauberichten. .................
JA, sehe ich genau so. Leider gibt es nur noch wenig zu diskutieren oder niemand traut sich in einem fremden Bericht zu schreiben. Das Feedback ist meist eher verhalten. Gruß Ralf
#Don’t Look Up
|
Oliver Arend
Administrator
Administrator
Registriert seit: Aug 2000
Wohnort: Great Falls, VA, USA
Verein: RMV/Solaris/AGM/TRA L1/TCV/MDRA/NOVAAR
Beiträge: 8351
Status: Offline
|
Tolle Idee und schöne Bauweise! Robby hat seinerzeit die Friede mal als 30 L-Wasserrakete gebaut, glaube ich, war ein schöner Flug beim NRT.
Clever, die Balsastreifen schon vor dem Biegen mit GfK zu laminieren – wenn ich Dich richtig verstanden habe. Ich baue gerade an einem einfachen Kegel mit Balsabeplankung (Bauthread kommt!) und der ist doch recht uneben, so dass nachträglich GfK nur mit viel Spachtel geht.
Für Nasenzusatzgewicht habe ich noch altes Anglerblei und vergieße das mit Epoxy.
Das mit den Flossen kann ich schon nachvollziehen, denn bei Flossen und Flugzeugflügeln steigt ja die Effizienz und Effektivität mit der Streckung, vereinfacht gesagt dem Verhältnis von Spannweite zu Flügeltiefe. In Deinem Fall ist die Spannweite ja recht niedrig und die Flügeltiefe ("Länge" in Flugrichtung) sehr hoch, so dass der Flügel deutlich weniger Auftrieb erzeugt als bei höherer Streckung und gleicher Fläche. Ich würde mich da im Zweifelsfall auf OpenRocket verlassen.
Oliver
|
AchimO
Poseidon
Registriert seit: Jul 2014
Wohnort: Berlin
Verein: AGM
Beiträge: 1517
Status: Offline
|
Ich hatte noch laminiertes Balsaholz da. Das lässt sich gut mit dem Cutter und danach das Laminat mit der Schere in der gewünschten Form schneiden. Mein erster Versuch mit Balsa unlaminiert ging nämlich schief, weil es in der Nähe der Spitze sehr stark gebogen werden musste. Und der PUR Spachtel ist sehr gut geeignet, um große Unebenheiten auszugleichen, weil er schön sämig ist und nicht fließt. Wenn ich die Finnen dran habe, werde ich einen Schwingtest machen. Es geht ja noch eine Menge Harz in die Spitze bis sie ganz massiv ist. Gruß Achim
Geändert von AchimO am 17. Januar 2020 um 12:07
laminare necesse est!
Im übrigen bin ich der Meinung, dass die Raketenvereine einem Verband beitreten sollten!
|
Diplom-Pyromane
SP-Schnüffler
Registriert seit: Jun 2007
Wohnort: Köln-Bonn
Verein: Solaris
Beiträge: 970
Status: Offline
|
... das Biegen geht wunderbar mit heißem Wasser oder Dampf (auch kleine Radien je nach Holzdicke, habe ich sogar für 40 mm Rohre mit dünnem Sperrholz praktiziert), s.a. Sandwichrohre ala Paul. Nach dem Trocknen formstabil. Gruß Thomas
Geändert von Diplom-Pyromane am 17. Januar 2020 um 13:18
|
AchimO
Poseidon
Registriert seit: Jul 2014
Wohnort: Berlin
Verein: AGM
Beiträge: 1517
Status: Offline
|
Danke für den Hinweis! Beim nächsten Mal werde ich das mal mit dem Biegen mit heißem Wasser oder Dampf versuchen. Der PUR Spachtel haftet nämlich nicht besonders gut auf Laminat; insbesondere bei dünnen Schichten löst er sich beim Schleifen leicht ab.
Gruß Achim
laminare necesse est!
Im übrigen bin ich der Meinung, dass die Raketenvereine einem Verband beitreten sollten!
|
|