J.Boegel
Seelsorger
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Hi Daniel,
bei 500 meter Höhe ist die Roc am Fallschirm so ca. 2 min unterwegs nach unten. Bei 20 km/h Windgeschindigkeit)der auch nicht in jeder Höhe konstant ist, ebensowenig wie die genaue Richtung, kannst Du von einem seitlichen versatz von ca. 650 metern ausgehen.
das ist jetzt aber auf Papier gerechnet, also graue Theorie. Wenn die Roc nur 200gramm wiegt und noch Thermik dazukommt macht die sich auch noch weiter auf die Reise (vorallem wenn man wie ich die Schirme gerne etwas überdemensioniert).
Wie gesagt : alles Theorie, aber als grober Anhalt denke ich ist es Sinnvoll.
Gruß Jens
Gewisse Dinge greift man mit Worten so vergeblich an wie Geister mit Waffen.
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Andi Wirth
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Hallo miteinander
Da ich keine Wettbewerbe fliege und bisher auch nicht mit Höhenmessern arbeite, hat für mich die Freiflugzeit Prorität. Ich will ja schliesslich nicht bei 50m/s den Fallschirm ausstossen! Mein Vorgehen: vor dem ersten Flug rechne ich in RockSim einmal mit fixen cw von 0.75 und einmal mit dynamischem, von RS berechnetem cw. Den Mittelwert der "Coast time" nehme ich dann als Anhaltspunkt für die Verzögerung. Klappt nicht schlecht; Feinkorrekturen sind meist noch nötig.
Quervergleiche mit anderen Programmen spare ich mir deshalb in der Regel.
Gruss
Andi
Lebenserfahrung ist die Summe der Fehler, die zu machen sich kein anderer gefunden hat. (Jules Romains)
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Peter
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Zitat: Original geschrieben von Andi Wirth vor dem ersten Flug rechne ich in RockSim einmal mit fixen cw von 0.75
Ein cw-Wert von 0,75 liegt meines Erachtens weit jenseits aller Realitäten. Wenn man gezwungen ist, solche künstlich überhöhten cw-Werte zu benutzen damit die Rechnung irgendwann aufgeht, dann stimmt irgendetwas ganz grundlegend nicht.
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Kai A.
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Zitat: Original geschrieben von Tom
Grund: Errechnete SC Werte einer S1F Rakete und gemessene lagen Welten auseinander...
Tom
Hi Tom! Kannst Du das bitte in Zahlen ausdrücken? Wäre schon interessant, das zu wissen. Gruß Kai
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Tom
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Zitat: Original geschrieben von Kai A. Hi Tom!
Kannst Du das bitte in Zahlen ausdrücken? Wäre schon interessant, das zu wissen.
Gruß Kai
ja. SpaceCAd mit cw=0,75 auf 292 Meter. SALT Messung nach Flug 320 Meter ----------------------------------------------- macht mal locker 28 Meter... Es stellt sich mir nun konkret die Frage: Warum rechnet Andy von SC mit einem CW von 0,75 in den Grundeinstellungen ? OK. ich könnte nun über Peter's Software den cw bestimmen und damit SC abgleichen... , aber war das im Sinne des Erfinders ? Gruss Tom
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Andi Wirth
Überflieger
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Salü Peter Stimmt, geht mir an sich genauso. Nur habe ich noch nicht herausgefunden, wie die Programme den cw-Wert der Flossen einarbeiten; darum wage ich mich noch nicht so recht ans Kritisieren. Das Problem: Im Flugzeugbau rechnet man bei Flügelprofilen mit cw-Werten im Bereich von 0.01-0.1 (!). Allerdings werden diese Werte ermittelt, indem der im Windkanal gemessene Luftwiderstand zuerst Re-Zahl-korrigiert wird und - nach Division durch den Staudruck - durch die Fläche der Platte geteilt wird. Im Raketenbereich wird meines Wissens mit der Querschnittsfläche gerechnet! Beispiel: die unten stehende Flosse hat eine Innentiefe von 40mm, aussen 20mm und eine Spannweite von ebenfalls 20mm. Dicke: 2mm Nach Modellflugkriterien beträgt die Querschnittsfläche 600mm2 (30mm*20mm). Bei einem cw-Wert von ca. 0.05 (ebene Platte bei 0° Anstellwinkel) ergibt dies ein cw*F von 30mm2. Nach Raketenkriterien beträgt die Querschnittsfläche 40mm2 (2mm*20mm). Da der Luftwiderstand nicht kleiner wird und sich der Staudruck bei gleicher Geschwindigkeit auch nicht verändert, bleibt das cw*F bei 0° bei 30mm2. Also beträgt der cw-Wert 30mm2/40mm2=0.75. (Zufall - ich weiss nicht genau, wie gross das cw einer ebenen Platte ist; und über die Oberfläche haben wir noch gar nicht gesprochen). Fazit: Ein Definitionsproblem. Vielleicht können die Höhenberechnungsprogrammersteller mal Stellung nehmen, wie sie das handhaben? Gruss Andi Folgende Datei wurde angehängt:
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Juerg
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Peter Quartier schrieb: Zitat: Ein cw-Wert von 0,75 liegt meines Erachtens weit jenseits aller Realitäten. Wenn man gezwungen ist, solche künstlich überhöhten cw-Werte zu benutzen damit die Rechnung irgendwann aufgeht, dann stimmt irgendetwas ganz grundlegend nicht.
Hallo Peter Sorry hier widersprechen zu müssen, aber leider ist das nicht ganz richtig! Ein cw von etwa 0.7 ist ein guter erster Wert. So aerodynamisch wie man denkt sind Raketen nämlich überhaupt nicht. Sie haben zB. einen vergleichsweise gigantischen Base-Drag, auch die Startführungen verbessern die Aerodynamik nicht gerade. Auch die Tatsache, dass die Querschnittsfläche der Flossen nirgendwo in die Gleichung eingeht, ist für eine leichte cw-Korrektur nach oben verantwortlich, auch wenn die Flossen recht aerodynamisch sind. Um auf andere Fragen einzugehen: - RockSim ist ohne Zweifel das derzeit leistungsfähigste Programm am Markt, und das darin verankerte KnowHow ist beträchtlich. Mein Favorit. - WRASP / VCP sind als Freeware ganz taugliche Tools die durchaus genügen wenn man sich weit genug von der Schallmauer fernhält. - SpaceCad kann ich nicht wirklich beurteilen. Ich habe einige "merkwürdige" Resultate von Spacecad gesehen, aber das kann auf fehlerhafte Eingaben zurückzuführen sein. Andere scheinen damit durchaus glücklich zu sein! Und es ist in Deutsch. Gruss Jürg
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Juerg
SP-Schnüffler
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Zitat: SpaceCAd mit cw=0,75 auf 292 Meter. SALT Messung nach Flug 320 Meter ----------------------------------------------- macht mal locker 28 Meter...
Abweichung 10%! Das ist alles andere als Welten! Mögliche Gründe für den Fehler: - Treibsätze variieren in ihrer Leistung massiv! - cw ist tatsächlich möglicherweise etwas hoch, vor allem für ein Wettbewerbsmodell wo Boattails eingesetzt werden (Reduzierung des Base-Drag) - Messfehler (Sorry, aber die hier gelegentlich rumgebotene absolute Präzision des Salt Höhenmessers gehört ins Reich der Fabeln, einigermassen bezahlbare Sensoren haben um 1% Linearitätsfehler, daran ändert der beste AD-Wandler nichts) Hauptgrund hier vermutlich ein wegen der Verjüngung am Ende wesentlich geringerer cw-Wert und möglicherweise auch der Treibsatz. Für verlässliche Aussagen müssten eine Reihe Treibsätze aus dem gleichen Produktionslos verwendet werden. Mit einem Teil wird statisch die Schubkurve aufgenommen und dann diese Kurve der Berechnung zugrunde gelegt. Mit dem zweiten Teil müssten dann eine Reihe von Flügen durchgeführt werden und die statistische Auswertung ergäbe dann erst Aussagen welche ein gewisses Gewicht haben. Herzliche Grüsse Jürg
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Peter
alias James "Pond"
Moderator
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Winfried pflegt zu sagen: wenn mein Auto schon cw=0,28 hat, dann kann eine pfeilförmige Rakete schwerlich auf 0,75 kommen. Die Querschnittsfläche der Leitflächen ist natürlich ein Thema, aber nicht der einzige Ansatz.
Ich kann nur eines sagen: ich rechne mit meinem eigenen Programm. Und das kommt auf cw-Werte von 0,35 (durchschnittliche Rakete Marke Lieblos-Eigenbau) über 0,2 (gute Rakete) bis sogar unter 0,2 (exzellent, Ernst Maurers Pyrrha zum Beispiel).
@Tom: wenn Du SpaceCad nimmts und da 0,35 einsetzt, was käme denn dabei raus?
Eine Stellungnahme der SW-Hersteller fände ich natürlich auch sehr interessant. Juerg, fragst Du sie?
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Achim
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Für recht realistisch halte ich die Ergebnisse von "L-Flug" .
Gruß, Achim
Der größte Feind des Erfolges ist die Perfektion
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