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Oliver Arend
Administrator
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Beitrag 6997984
[07. April 2009 um 02:06]
Vielleicht kann hier jemand (Peter?) nochmal endgültige Ergebnisse präsentieren? Soweit ich mich erinnere lieferte ein C6-3 mit enger Düse etwa mehr als 7 Ns, einer mit weiter Düse etwas weniger. Im Schnitt lagen aber alle bei knapp 7 Ns, die Streuung ist nicht so gewaltig (+/- 4%).
Oliver |
Peter
alias James "Pond"
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Beitrag 6998998
[09. April 2009 um 21:19]
Ja, hier sind die Ergebnisse unserer Tests in Edenkoben. Zunächst einmal das Schubdiagramm für einen neuen C6-3 mit 3,0mm Düse:
Hier der Zwiling mit 3,4mm Düse: Und zum Vergleich noch ein "alter" C6-3: |
Neil
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Beitrag 6999907
[10. April 2009 um 08:21]
Hi,
das Tehma erinnert mach an diesen Beitrag. Dort hatte ich ja mal versucht die Problematik der Streuung in einer Messreihe darzustellen. Es ging mir darum das man eine Messung eines Motors nicht als Grundlage für alle nehmen konnte. Ich hatte zur Verdeutlichung 6 B4-4 gemessen und alle Kurven übereinander gelegt. Vielleicht sollte man das hier auch mal machen weil man dann direkt sehen kann wie die Motoren streuen. Gruß Neil Die Erde ist eine Scheibe. Egal in welche Richtung sich die Menschheit bewegt, sie geht immer auf einen Abgrund zu. |
Peter
alias James "Pond"
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Beitrag 6999909
[10. April 2009 um 10:09]
Zitat: Natürlich streuen Motoren, und bei der Beurteilung einzelner Schubkurven sollte man das in Betracht ziehen. Das ist aber mehr eine akademische Randnotiz. Das soll uns keinesfalls davon abhalten, Schubkurven auszuwerten. Ich behaupte: In jeder Schubkurve stecken mehr Erkenntnisse, als man bei flüchtiger Betrachtung herauslesen kann. Erst recht, wenn man Kurven untereinander vergleicht. In diesen drei Diagrammen lese ich auf Anhieb folgendes: 1) Der "Geisterpeak", den wir früher mal gemessen haben und den ich auf einen Preßfehler zurückführe, tritt hier nicht auf. Das ist eine eindeutige Verbesserung. 2) Die Preßsegmente sind nicht so deutlich zu beobachten, wie man das bei anderen Motoren zum Teil sehen kann. Das weist, zusammen mit 1) darauf hin, daß die Firma sich bemüht, vernünftig zu pressen. 3) Der Gesamtimpuls liegt um 7 Ns. Genau dort lag er auch 2004, aus diesem Jahr stammt der Link. 4) Die unterschiedlichen Düsengrößen lassen nicht darauf schließen, wer den höheren Spitzenpeak hat. Aber es deutet sich an, daß der Gesamtimpuls bei der größeren Düse erwartungsgemäß etwas kleiner ist. 5) Die Verzögerungszeit bietet Anlaß zu Kritik: Beide Motoren lagen bei rund 2,2s statt der angeblichen 3 Sekunden. Folgt man dem Link oben so kann man sehen, daß dieser Wert 2004 noch besser war, damals lagen 5 getestete Motoren im Bereich 3,5..3,8s. Das ist auch vernünftig. 2,2s halte ich für etwas zu kurz. 6) Die beiden "neuen Motoren" machen leistungsmäßig einen besseren Eindruck als der "alte C6-3". Ihre Peaks liegen um 13..14 N, der alte kommt nicht mal auf 10. Interessant auch, daß beide neuen Kurven nach dem großen Peak wieder ansteigen, während der alte Motor dann immer mehr nachläßt. Also: Der Hersteller hat durchaus den Preßvorgang verändert. Fazit: Der Motor hat im T1 Bereich durchaus seine Berechtigung. Pressung und Abbrand sind durchaus in Ordnung. Ich sehe 2 Kritikpunkte, und da sollte man bei Weco Verbesserungen einfordern: A) Es geht nicht an, daß die Düsen so deutlich streuen. Das sieht peinlich unprofessionell aus und kostet auch etwas Gesamtimpuls B) Wenn schon 3 Sekunden Verzögerung versprochen werden, dann sollten auch mindestens 3 Sekunden geboten werden. 2,2s sind zu wenig. Geändert von Peter am 10. April 2009 um 10:09 |
Neil
99.9% harmless nerd
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Beitrag 6999911
[10. April 2009 um 11:14]
Hi,
wäre es aber nicht einfacher zu sehen wenn alle Kurven übereinander liegen würden mit der Legende daneben welche Farbe welcher Motor (Jahrgang / Düsendurchmesser) entspricht? Gruß Neil Die Erde ist eine Scheibe. Egal in welche Richtung sich die Menschheit bewegt, sie geht immer auf einen Abgrund zu. |
osmadie
SP-Schnüffler
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Beitrag 6999971
[12. April 2009 um 00:15]
Das mit den unterschiedlichen Düsendurchmessern hat sich erfreulicherweise nicht so stark ausgewirkt, wie ursprünglich angenommen.
Ein Punkt, der mir bei den neuen Motoren aber nicht so gut gefallen hat: Nachdem die Auswurfladung gezündet hat, sind die Reste von der Verzögerung noch relativ lange mit großer Flamme oben raus gebrannt. Das versengt einem gehörig das Modell innen drin. Gruß Oliver Der erste Schluck aus dem Becher der Wissenschaft führt zum Atheismus, aber auf dem Grund des Bechers wartet Gott. Werner Heisenberg |
badboy
Anzündhilfe Registriert seit: Sep 2008 Wohnort: Winterlingen Verein: HGV Raketenmodelltechnik Beiträge: 1 Status: Offline |
Beitrag 6999977
[12. April 2009 um 11:12]
Hallo,
das mit denn unterschiedlichen Düsendurchmesser ist mir an meiner neuen Packung C6-5 mit Pressungsdatum 01/09 auch auf gefallen. Bei genauerem hinschauen habe ich fest gestellt das es bei mir " nur ein Grat" war und sich leicht entfernen ließ. Das mit der Flammenbildung durch die Verzögerung nach dem ausstoßen konnte ich bei mir noch nicht beobachten. MfG Stefan |
Peter
alias James "Pond"
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Beitrag 7000915
[12. April 2009 um 23:10]
Zitat: Die folgende Gegenüberstellung illustriert das, es sind 3 aufeinanderfolgende Bilder. Die Flammen sind ungefähr so hoch wie eine stehende Person: Der nächtliche Hintergrund läßt das natürlich auch besonders spektakulär aussehen. Man müßte sich an diesem Punkt eine Versuchsanordnung überlegen, wie man Motoren mit Verzögerung und Auswurf in Flugrichtung aufstellt und die Wirkung der Pyroladung auch quantitativ erfaßt. Nur so ins Blaue gedacht: Man konstruiert einen Dummyrumpf, bestückt ihn jedes Mal mit einer neuen Lage gerolltes A3 Papier, zieht das am Ende raus und mißt ab, welche Spuren die Auswurfladung hinterläßt. Grundsätzlich mag ich eigentlich keine Motorauslösung. Wenn schon, dann sind eingeharzte Qualitätsstoppinen die bessere Lösung (siehe hier), denn da kommt nach oben nur ein kleines Flämmchen durch, das z.B. saubere Pyrowatte zündet. Aber noch besser sind Elektroniken wie SALT, Magier usw. Natürlich kann man sagen: Damit ist ein C-Motor eigentlich überfordert. Richtig, drum ist mir auch der T2 Bereich lieber. Aber das soll jeder halten wie er es mag. Geändert von Peter am 12. April 2009 um 23:14 |
Lightning_Man
Raketenbauer Registriert seit: Jul 2007 Wohnort: ----- Verein: ----- Beiträge: 176 Status: Offline |
Beitrag 7002910
[16. April 2009 um 14:40]
Hi,
Nette Tests. Den Düsendurchmesserunterschied sieht man am besten, wenn man sich den Bereich um den Peak ansieht. Bei der kleinen Düse steigt die Kraft in fast "Null"- zeit von 14.7 auf 16.7N und fällt fast in gleicher Zeit wieder ab. Bei der großen Düse ist das Ganze eher "gemütlich" (Bereich von 10,8N bis zum Peak und wieder auf 10.8N zurück). Der schnelle Ansteig beim ersten Kandidat ist "streßig" für das Material. Daher weiterhin meine Behauptung. WECO macht die Düse größer aus Sicherheitsgründen. ABER, was mich immer noch stört (und was für den eigentlichen Flug am wichtigsten ist), ist der Durchschnittschub. Der liegt bei *allen* Kandiaten unter 4N! Wir reden hier von einem *C6*. D.h. laut Motorkodex einen mittleren Schub von 6N. Da fehlen mehr als 30% "Leistung"..... Der neue mit der größeren Düse ist da sogar noch schlechter als der alte Prüfling. Geändert von Lightning_Man am 16. April 2009 um 14:44 viele internette Grüße, Reinhard if nothing else helps, just add a couple of kilovolts ) L1 TRA #: 11857 |