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Kai A.
Moderator Registriert seit: Aug 2001 Wohnort: Salzgitter Verein: RAMOG e.V. Beiträge: 586 Status: Offline |
Beitrag 11477
[20. März 2002 um 12:21]
Hallo!
Macht sich eigentlich der Impuls, der nach Brennschluß des H5k von dem 18mm Treibsatz ausgeht, großartig bemerkbar? Und welcher Treibsatz sollte genommen werden? A, B oder C? A u. B sind natürlich leichter, aber wenn der Impuls doch merkbar ist, so tendiere ich doch mehr zu einem C6-3 als "Auswerfer", wenn der mir noch ein wenig Höhe schenken kann. Falls der Impuls erheblich ist, so möchte ich das gern auch nach den Formeln in der Vorbereitungsmappe ausrechnen. Doch wo muß ich da ansetzen? Ich schätze, daß der 18mm-Treibsatz nach ca. 0,5 Sekunden nach H5k-Brennschluß zündet. In der Zeit steigt die Rakete ja ohne Schub weiter. Dann kommt ein neuer Schub vom z.B. C6 von etwa 3N über 1,8 sec (ok, am Anfang mehr). Wie bringe ich das rechnerisch ein? Ist es bei einer Rakete, die über 300g Startgewicht hat, überhaupt die Mühe wert, das mit einzubeziehen? Danke Euch, Kai |
Johannes (Axe) Haux
Poseidon Registriert seit: Okt 2000 Wohnort: D-73035 Göppingen-Jebenhausen Verein: HGV, AGM, TRA #7891 L2 z.Zt. inaktiv Beiträge: 1067 Status: Offline |
Beitrag 11482
[20. März 2002 um 13:51]
Zitat: Hi Kai, der Schub ist nicht so beruehmt, jedoch hast Du verschiedenen Verzoegerungszeiten: A 8-3 = gute 3 Sekunden (Brenndauer + Delay) B 4-4 = 5 Sekunden C 6-3 = knappe 5 Sekunden Das ist auf jeden Fall wichtiger als der Schub. Ins besondere der A und der B fallen fast nicht auf. Du kannst es mit 2-Stufig, keine Verzoegerungszeit und kein Gewicht in der ersten Stufe durchrechnen. Gruss Johannes Die Zensur ist das lebendige Geständnis der Großen, daß sie nur verdummte Sklaven aber keine freien Völker regieren können. (Johann Nepomuk Nestroy) Das Merkwürdige an der Zukunft ist wohl die Vorstellung, daß man unsere Zeit einmal die gute alte Zeit nennen wird. (Ernest Hemingway) Es wird niemals so viel gelogen wie vor der Wahl, während des Krieges und nach der Jagd. (Otto Fürst von Bismarck) |
Kai A.
Moderator Registriert seit: Aug 2001 Wohnort: Salzgitter Verein: RAMOG e.V. Beiträge: 586 Status: Offline |
Beitrag 11483
[20. März 2002 um 15:16]
Jo, danke!
Und noch etwas: Die über Iteration berechnete Flughöhe des Beispiels in der Vorbereitungsmappe entspricht nur 70% der Höhe, die mit den vereinfachten Formeln berechnet ist. Kann ich das so PI x Daumen immer anwenden, oder gibt es da von Fall zu Fall große Unterschiede? Kai |
Stefan Wimmer
Grand Master of Rocketry
Registriert seit: Aug 2000 Wohnort: Berlin Verein: Deutsche Experimental Raketen Arbeitsgruppe (DERA) Beiträge: 2398 Status: Offline |
Beitrag 11484
[20. März 2002 um 15:32]
...da gibt es große bis sehr große Unterschiede. Je nach Aerodynamik (deren genaue Berechnung wirklich jeden Rahmen sprengen würde).
It's the Government - it doesn't have to make sense! (B. Kaplow in r.m.r) |
Kai A.
Moderator Registriert seit: Aug 2001 Wohnort: Salzgitter Verein: RAMOG e.V. Beiträge: 586 Status: Offline |
Beitrag 11485
[20. März 2002 um 15:34]
hm...
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Erwin Behner
SP-Schnüffler Registriert seit: Aug 2000 Wohnort: Bayern (nähe Augsburg) Verein: RAMOG e.V. Beiträge: 765 Status: Offline |
Beitrag 11511
[20. März 2002 um 21:35]
Ja, der Unterschied kann schon beachtlich sein. Die vereinfachten Formeln enthalten nicht den Luftwiderstand. Der ist leider wie Stefan schon sagte nicht mehr so einfach einzurechnen, da er von der jeweiligen Geschwindigkeit abhängt. Hier muß man entweder die Berechnung in sehr viele kleine Rechenschritte unterteilen oder die Integralrechnung bemühen...
Viele Grüße Erwin |
Herbert
Epoxy-Meister Registriert seit: Sep 2000 Wohnort: Verein: RAMOG e.V. Beiträge: 237 Status: Offline |
Beitrag 11521
[20. März 2002 um 22:50]
Nach meinen Computer-Berechnungen und Vergleichen mit der vereinfachten Methode, die für die Prüfung angewandt wird, sind die tatsächlichen Leistungswerte von 60 - 70 % ein guter Durchschnittswert, wenn man eine Spitzengeschwindigkeit von 100 m/sek nicht deutlich überschreitet. Bekanntlich steigt der Luftwiderstand mit dem Quadrat zur Geschwindigkeit. Das sollte bei besonders schnellen "Rennern" immer beachtet werden.
Viel Spaß weiter beim Einarbeiten. Herbert |
Hendrik
Senior Pyronaut
Registriert seit: Sep 2000 Wohnort: Köln Verein: SOLARIS-RMB e.V., DGLR e.V., Aero Club Rheidt e.V. Beiträge: 2941 Status: Offline |
Beitrag 11531
, Berechnung der Flugcharakteristik einer Rakete auf dem T2-Lehrgang
[21. März 2002 um 09:15]
Moin moin zusammen!
Es ist ganz klar, daß bei der theoretischen Prüfung vereinfachte Formeln ihre Anwendung finden, ansonsten wären solche Anwendungen sehr kompliziert, es würde lange dauern, um sie in den Taschenrechner zu hacken und es würde den Prüfungsrahmen wahrlich sprengen! Dennoch sind sie zu gebrauchen, um mit einem gehörigen Sicherheitsplus die Rakete und deren Flug zu berechnen! Wenn man mit den einfachen Formeln eine Höhe von 300 m berechnet und man eine Luftraumfreigabe von 300 m hat (ohne Einbeziehung des geschwindigkeitsabhängigen Luftwiderstandes), dann kann man getrost und sicher die Rakete fliegen lassen. Und wenn dann tatsächlich nur eine Flughöhe von 200 m erreicht wird, ist das nicht weiter schlimm. Der umgekehrte Fall (300 m Luftraumfreigabe, 300 m berechnete Flughöhe und 500 m tatsächliche Flughöhe) wären da viel viel gravierender und mit den Sicherheitsaspekten nicht vereinbar! Die vereinfachten Formeln dienen mehr oder minder lediglich zum sicheren Abschätzen der "größtmöglichen Flughöhe", welche aber nie erreicht wird. Das genügt völlig, wenn man mit Sicherheit in seinem freigegebenen Luftraumkorridor bleiben will. Und genauuuuu darauf kommt es den Ämtern an! Gleiches gilt für die "überschlagsmäßige und einfache" Methode der Stabilitätsberechnung nach der Methode des Flächenschwerpunkts. Bekommt man nach der Flächenschwerpunktmethode ein Kaliber von 1 raus, dann weiß man, daß die Rakete mit Sicherheit stabil fliegt. Barrowman würde den Druckpunkt zwar etwas weiter in Richtung Spitze berechnen, aber 3 Kaliber sind immer noch stabil. Demnach dient die Flächenschwerpunktmethode, wie auch die einfachen Formeln der Flughöhenberechnung ohne Einbeziehung des Luftwiderstandes, lediglich einer sicheren Abschätzung der Flugcharakteristik. Das ist das, was man zeigen und leisten muß. Zu Hause kann jeder später mittels Computersimulationen alles genauestens berechnen, keine Frage. Man muß nur bei der Prüfung beweisen, daß man einen sicheren Flug berechnen kann. Und wer dies kann, der hat auch die physikalischen Grundlagen verstanden und erfüllt somit die an die RAMOG gestellten Auflagen zur erfolgreichen Ausstellung des Zeugnisses seitens des Gewerbeaufsichtsamtes München! Viele Grüße, Hendrik SOL-2 Die Wissenschaft hat keine moralische Dimension. Sie ist wie ein Messer. Wenn man es einem Chirurgen und einem Mörder gibt, gebraucht es jeder auf seine Weise. Wernher von Braun (1912 - 1977), deutsch-US-amerikanischer Raketenforscher http://solaris.raketenmodellbau.org Solaris-RMBder Verein fürs Forum. |
Kai A.
Moderator Registriert seit: Aug 2001 Wohnort: Salzgitter Verein: RAMOG e.V. Beiträge: 586 Status: Offline |
Beitrag 11536
[21. März 2002 um 10:37]
Moin!
Hendrik, gut, daß Du es ansprichst: >Gleiches gilt für die "überschlagsmäßige und einfache" Methode der Stabilitätsberechnung nach der Methode des Flächenschwerpunkts. Bekommt man nach der Flächenschwerpunktmethode ein Kaliber von 1 raus, dann weiß man, daß die Rakete mit Sicherheit stabil fliegt. > Wenn ich den Druckmittelpunkt und den Schwerpunkt anhand der Formeln der Vorbereitungsmappe berechne, bekomme ich ein Ergebnis, das mich erschaudern läßt ! Sie liegen beide auf einem Punkt (-0,07 Kaliber). Wenn ich die Berechnung von SpaceCad ansehe, habe ich einen Abstand von 2,96 Kaliber. Mittlerweile habe ich auch ein Gefühl dafür, wie die Rakete stabil sein müsste. Und ich meine, daß die Rakete stabil ist - so wie SpaceCAD das auch sagt. CG liegt nach SpaceCAD genau da, wo ich ihn auch berechnete. CP aber überhaupt nicht. Kann der Unterschied denn SO gravierend sein? Folgende Datei wurde angehängt: |
Hendrik
Senior Pyronaut
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Beitrag 11539
[21. März 2002 um 10:44]
Kai,
da müßtest Du mir erst einmal die Berechnungen der Raketen aus der Vorbereitungsmappe zeigen, um es nachzuvollziehen! Normalerweise müßte die Rakete aus der Vorbereitungsmappe stabil fliegen, soll heißen, Abstand CG zu CP >=1Kaliber. Wenn Barrowman dann daraus 3 Kaliber macht, ist es normal und bleibt im Stabilitätsbereich... VG, Henni SOL-2 Die Wissenschaft hat keine moralische Dimension. Sie ist wie ein Messer. Wenn man es einem Chirurgen und einem Mörder gibt, gebraucht es jeder auf seine Weise. Wernher von Braun (1912 - 1977), deutsch-US-amerikanischer Raketenforscher http://solaris.raketenmodellbau.org Solaris-RMBder Verein fürs Forum. |