Brzelinski
Überflieger
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Eine Autobatterie gibt 100 Ampére an den Anlasser ab. Mit 100 Ampére kann man gauz schön viele Anzünder betreiben. Und als Schalter genügt ein einziger FET.
Der Strom verteilt sich ja auf viele Leitungen.
Und der hohe Strom fließt nur Millisekunden. Da werden die Drähte nicht mal warm.
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tr0815
Raketenbauer
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So ich will auch nochmal: Zitat:
1.3.5.6.1.1 Brückenanzünder A 75- Die Anzünder dürfen durch einen Gleichstrom der Stärke 0,18 A innerhalb von 5 min nicht ausgelöst werden.
Angenommen, man treibt einen konstanten Strom von 180 mA in die parallelen Anzünder, dann ergibt sich folgendes Bild: 144 mV - 360 mV ein Stück Typ A 72 mV - 180 mV zwei Stück Typ A 48 mV - 120 mV drei Stück Typ A 36 mV - 90 mV vier Stück Typ A 28 mV - 72 mV fünf Stück Typ A 20m Kupferleitung mit 2,5 mm² bringen 2 x 0,14 Ohm und damit bei 180 mA etwa 50mV. Diese Spannungen sollten am Objekt messbar sein (wahrscheinlich nicht mit einem billigen Gerät). Man sollte Anzünder gleicher Bauart eingeseten, da sonst nicht eindeutig auf die Anzahl der funktionstüchtigen Anzünder geschlossen werden kann. Z.B. tauchen die 72 mV in der Tabelle zweimal auf ...
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Brzelinski
Überflieger
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Ich kann es nicht glauben. Hat jetzt niemand mehr etwas gegen eine Parallelschaltung von Anzündern? Oder habt ihr mich jetzt als unbelehrbar abgeschoben?
Das testen mit einem Drehschalter ist garnicht so schlecht. Einige werden jetzt sagen, das man den Druhschalter garnicht testet. Darauf kann ich antworten, das man bei der Reihenschaltung den Haupeinschalter meist auch nicht unter Last testet. Man kann ihn aber einzeln in jeder Schaltung testen.
Man könnte ihn auch völlig kontaktlos mit z.B. FET´s aufbauen.
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Rolf
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Also dann ich auch nochmal.
Für mich ist die Parallelschaltung aus einem einfachen Grund indiskutabel: Normalerweise verwendet man die Zünder in Fronten (Feuerwerk), welche bis zu 1 km auseinanderstehen (z.B. 10x100 m). Wenn man zu jedem Zünder ein eigenes Kabel legen muss, verbraucht man die 10-fache Menge an Kabel, welches hinterher weggeworfen wird! Kostet schließlich auch Geld. Nur ein Kabel geht nicht, da ja dann auch 10 x 0,8 A = 8 Ampere durchmüssen. Da kokelt alles ab.
Selbstverständlich spielt die Prüfung des Zündkreises auch eine Rolle (muss schnell gehen, in der Nacht hat man keine Zeit, auch noch die fast nichtmehr messbaren Widerstände auszurechnen).
In der Praxis ist man auch froh, wenn nur ein Kabel je Effekt zum Zündpult kommt. Es sind dann trotzdem noch unüberschaubar viele Kabelpaare. Und da man sowieso nur Anzünder der gleichen Art verwendet kommen sowieso alle gleichzeitig und mit der Serienschaltung gibt es keine Probleme.
Raketenstarten ist hier nur ein winziger Teilbereich der praktischen Anwendungen. Und wie nun in dieser Winzigsparte verdrahtet wird ist eigentlich (zumindest mir) eh egal. Für mich gibts mit "vernünftigen" Anzündern einer Art eben nur seriell. Dass das mit den grattligen Estes Zündern natürlich nicht geht, sollte eigentlich aus obiger Diskussion klar sein (TOLERANZEN und Qualitätsanforderungen).
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Brzelinski
Überflieger
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Dann habe ich ja schon mein Thema für die nächsten BC-Tage.
Raketenstartarten, die sich nicht gehören.
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Brzelinski
Überflieger
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Danke Rolf. Das mit den langen Kabel beim Feuerwerk ist ein wirkliches Argument.
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Brzelinski
Überflieger
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Einen habe ich noch. Rolf, 10 x 0,8 A = 8 A . Da kokelt alles ab, ist deine Erfahrung. Die Anzünder sind aber schon nach 10 mS gezündet. Da wird glaube ich in dieser kurzen Zeit nichts warm. Auch nicht bei 8 A.
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Rolf
Epoxy-Meister
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Da hast Du natürlich völlig Recht. Ein wenig übertreiben muss man ja auch. Aber wie auch schon Pierre schrieb, bleibt bei einem parallelem Zünderbündel mit einfacher Leitung zuviel Leistung in der Zuleitung hängen. Bei 10 Zündern (Typ U) a 0,5 Ohm parallel hätten wir einen Zündwiderstand von 1/R = 1/0,5 + 1/0,5 +.... = 10*2 = 20; R = 1/20 Ohm Die lange Leitung hat vielleicht 5 Ohm und ist in Serie geschaltet. Damit fällt bei einer Spannung U von 12 V in der Leitung 11,9 V ab. Für die Zünder bleiben 0,12 V Wenn jetzt 1 A durchgepumpt werden bleibt als Leistung zum Erwärmen der Drähte nicht viel übrig: 0,12VA / 10 Stück = 0,012 VA / Stück In Serie : R = 0,5 + 0,5 + ... = 10x 0,5 = 5 Ohm Also bleibt in der Leitung 6 V und 6 V für die Zünder, also 0,5 V / Zünder ergibt bei 1 A Strom 0,5 VA pro Zünder, also 50 x mehr Leistung zur Erwärmung der Brückendrähte! Die Zuleitung fällt nicht mehr so ins Gewicht, man kann auch ein wesentlich längeres Kabel verwenden. Jetzt kann man natürlich auch 10 A durchschicken, aber der Strom ist immer über die Batterie und die Zuleitung irgendwo begrenzt. Also: Serienschaltung ist effizienter, sofern eben sichergestellt wird (Qualität!), dass alle gleichzeitig durchbrennen.
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Julia-Renee
Anzündhilfe
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Und genau da liegt das Problem wenn nur einer der in Reihe geschalteten Zünder aus der Reihe tanzt funzt die ganze Reihe nich mehr ! Doll nich ... Dann doch lieber ein Zündgerät mit 12 parallelen Ausgängen und ner schönen dicken Steuerleitung so 24 x 2,5 qmm (da lohnt sichs wenigsten drüber zu fliegen) : Oder eben doch die 1000 V und die 100 A da stehen einem wenigstigens dann die Haare zu Berge liebe Grüße Eure Julia-Renee
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Tom Engelhardt
Überflieger
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Und genau DESHALB sollte man (zumindest beim Raketenfliegen) die Zünder vorher durchmessen . Bei größeren Feuerwerken, wo z.B. digital gezündet wird, kannst Du anhand des Cues festellen, welcher Zünder defekt istund diesen vorher austauschen - geht beim parallel verdrahten nicht - und spätestens dann tanzt der Chef in der gegend umher um wirft mit allerhand Gegenständen nach Dir . Grüße, Tom
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