Harald
SP-Schnüffler
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Bekanntlich soll ja die Concorde im Herbst dieses Jahres außer Dienst gestellt werden. Da frage ich mich: warum kann nicht die Concorde eine zweite Karriere als Startstufe für "Pegasus"-Satellitenraketen oder gar als Startstufe für einen zukünftigen europäischen Raumtransporter machen? Gibt es technische Gründe, die gegen ein derartiges Vorhaben sprechen? Existieren schon derartige Pläne?
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Neil
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Hi,
die Idee an sich ist nicht schlecht. Für die Pegasus reicht ein normales Düsenflugzeug aus. Da wäre die Concorde etwas zu teuer. Für einen Raumtransport aus größer Höhe und Geschwindigkeit zu dienen scheitert wohl am Seitenleitwerk. Der Sänger war ja so ähnlich konzipiert wie die Concorde. Der hatte aber für Huckepack Fracht zwei Leitwerke. Weiß einer zufällig die FLugdaten der Concorde, sprich Höhe und maximale Geschwindigkeit?
Gruß
Neil
Die Erde ist eine Scheibe. Egal in welche Richtung sich die Menschheit bewegt, sie geht immer auf einen Abgrund zu.
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bobito
RMB Grafiker
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Aèrospatiale/BAC Concorde
Spannweite 25,55 m Länge 62,20 m Höhe 11,40 m Tragflügelfläche 358,22 m²
Triebwerke vier Strahltriebwerke Rolls-Royce/SNECMA Olympus 593 Mk 610 mit je 24834 kp Schub mit Nachverbrennung
Reisefluggeschwindigkeit 2180 km/h in 15000 m Höhe (Mach 2,04)
Maximales Startgewicht 185066 kg
Reichweite 6250 km
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Leider habe ich das Leergewicht noch nicht gefunden.
Kommerziell zwar ein Fehlschlag dennoch ein Wahnsinnsgerät.
Groetjes Boris
Schrecklich diese Umweltverschmutzung: Gestern eine Dose Sardinen aufgemacht, alles voller Öl, alle Fische tot!
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Harald
SP-Schnüffler
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Aber könnte nicht eine mit Hilfe der Concorde gestartete "Pegasus" eventuell mehr Nutzlast transportieren?
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Andi Wirth
Überflieger
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Salü Harald
Ich komme wieder mal mit sehr viel Verspätung ...
ZUr Concorde: Ich bin sicher, dass dies nicht funktionieren würde. Die Aerodynamik von Überschallflugzeugen ist extrem heikel; sie erträgt keine nicht von Anfang an geplanten äusseren Aufbauten (Stichwort Flächenregel). Vor allem würde eine aussen angebaute Pegasus den Widerstand soweit erhöhen, dass ein Durchbruch durch die Schallmauer mit der doch nicht sehr üppigen Leistung der Concorde kaum vorstellbar ist. Aufhängepunkte nachträglich zu installieren bringt zusätzliches Gewicht. Die Concorde hatte schon immer ein gravierendes Nutzlastproblem. Voll getankt kann sie gerade mal etwa 15t zuladen (gut 100 Passagiere, Besatzung, Gepäck, Essen - keine Fracht!). Ich weiss nicht, was die Pegasus wiegt, aber mit Aufhängung (die mit allen Verstärkungen sicher mehr wiegt wird als die nicht mehr benötigten Passagiereinbauten) und dem zusätzlichen Widerstand dürfte das "in die Hose" gehen! Etwas Anderes wäre es wohl mit einer XB-70 Valkyrie gewesen - die hätte die Pegasus ev. im Bombenschacht transportieren können (Platz?). Für den Abwurf musste IMHO aber auch die XB-70 auf Unterschall gehen. Das hätte also allenfalls einen Vorteil bei der Starthöhe gegeben (>20'000m). Alles in allem scheint mir die B-52 doch der geeignetste Träger zu sein; zumal hier keinerlei Umbauten notwendig waren!
Gruss
Andi
Lebenserfahrung ist die Summe der Fehler, die zu machen sich kein anderer gefunden hat. (Jules Romains)
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